Es ist ein Rätsel:
Da ist eine Frau,
Schweizerin, bald 60, Sprachlehrerin, mit beiden Füßen fest im Leben stehend,
intelligent, emanzipiert, selbstständig. Sie lebt mit ihrer Familie in einer
wunderschönen Gegend in Südeuropa, hat Haus, Garten, genug Freizeit und viele
Hobbies. Mit Religion hat sie nichts am Hut – im Gegenteil, sie ist eingefleischte
Agnostikerin und der festen Überzeugung, Glaube sei nur etwas für schlichtere
Gemüter.
Und plötzlich
fängt sie an, von Gott zu faseln. Von Allah. Von Wahrheit.
Was ist geschehen?
Nein, sie hat keinen muslimischen Liebhaber. Weder ist sie in einer Sekte
gelandet, noch ist da jemand, der sie beeinflusst – sie
ist auch gar nicht der Typ, der sich leicht für etwas einnehmen ließe, dazu ist
sie viel zu eigenständig.
Während ihre
Angehörigen und Freunde rätseln, ob sie wohl psychologische oder gar
psychiatrische Hilfe braucht, beginnt sie, zu bloggen.
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